Die Gedanken, die sich mir bei dem Artikel von Dirk von Gehlen in Labkultur sofort aufdrängen sind folgende:
Der Schaffensprozess eines Künstlers war ja bisher immer ein Geheimnis und Geheimnisse geben Anlass für Spekulation und damit regen sie auch immer die Fantasie an, was wiederum mitunter auch den Wert eines Kunstwerkes entscheidend mit prägt. Und überhaupt ist die Geschichte, die hinter einem Künstler steckt, seine Inszenierung immer auch ausschlaggebend für die Vermittlung seiner Kunst. Was wäre Andy Warhol ohne die Inszenierung von Andy Warhol. (im übrigen war seine Factory ja bereits ein öffentlicher Raum in dem man ihn besuchen und sein Schaffen dokumentieren konnte, wenn man denn wollte)
Worauf ich hinaus will: Eine kalte, kodierte Dokumentation vom Schaffensprozess wäre mir zu langweilig. Die Diskussion an einem Wikipediaeintrag ist gut zu wissen, die Transparenz bei der Nahrungsmittelherstellung ebenso, aber beides ist für meinen Geschmack schlichtweg zu sachlich und uninspiriert.
Das Bild mit dem Salon gefällt mir da schon besser, aber genau das ist doch der Raum für Inszenierung. Am Ende steht und fällt Kunst und Kultur immer mit der guten oder schlechten Geschichte, die sie erzählt. Von daher wäre ich vorsichtig mit der pauschalen Behauptung (nicht dass ich sie im Text direkt rauslesen würde) nur weil man etwas extrem transparent machen kann ist es am Ende auch automatisch interessant und spannend.
Story – not transparency – matters. Die Möglichkeit Prozesse zu verflüssigen beschert einem eben auch zusätzliche Herausforderung genau daraus eine gute Geschichte zu stricken. Oder liege ich da daneben?
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