Im Herbst diesen Jahres soll die neue journalistische Plattform „Coda Story“ an den Start gehen. Die Kollaboration aus international erfahrenen VollblutjournalistInnen(BBC, NYTimes, Guardian) will mit dem derzeitigen Muster der medialer Berichterstattung brechen. Statt möglichst viele News, zu möglichst vielen Themen, möglichst schnell abzubilden, möchte „Coda Story“ sich voll und ganz auf ein einziges Thema, eine einzige Krise, fokussieren. Eine Art journalistischer Brennpunkt im Netz.
Eigentlich eine durchaus clevere Strategie. Warum?
1. Coda Story will ein sowieso intensiv diskutiertes Thema im Weltgeschehen tiefgründig besetzen und bearbeiten. Egal ob Griechenland-Krise, drohender Konflikt um die Ukraine, ISIS oder sonstige Katatstrophen. Große Aufhänger gibt es schließlich genug und damit auch immer genug Aufmerksamkeit auf ein bestimmtes Thema. Dort wo die Aufmerksamkeit am größten ist, klinkt sich „Coda Story“ ein und wird allein durch die Nutzung dieser gigantischen Aufmerksamkeitsfenster umgehend und ohne großen Aufwand vom Traffic der Suchmaschinen und den sozialen Netzwerke profitieren. Man nutzt den größten Strom der Neugier.
2. Normalerweise aktiviert der Mediennutzer bei einer Krise mehrere Nachrichtenquellen zugleich. Er ist auf der Suche, ja zum Teil schon fast auf der Jagd, nach neuen und validen Infos zu einem bestimmten aktuellen Anlass. Das Problem: Welcher Quelle kann man noch trauen? Was ist glaubwürdig? Wer ist näher und tiefer dran? Wenn es „Coda Story“ wirklich schafft zum größten aktuellen Thema fundierte, tiefgründige und qualitativ hochwertige Berichterstattung zu liefern, so könnte es sich durchaus zur angesehenen Krisenquelle Nummer 1 erheben. Das steht und fällt mit Geschwindigkeit, Qualität und Glaubwürdigkeit der Berichterstattung. Die Fokussierung auf ein einziges Thema, hilft dabei dieses Markenprofil zu schärfen. „Wir konzentrieren uns auf eine Sache und machen es einfach gründlicher als alle anderen“.
Wenn „Coda Story“ sich sorgfältig auf ihren angestrebten Markenkern fokussiert ist die Plattform meines Erachtens ein echt heißer Kandidat für eine formidable internationale journalistische Plattform, die dem digitalen Wandel und den daraus resultierenden Herausforderungen die Stirn bieten könnte. Auf alle Fälle ein echter Musterbrecher. Nun warten wir alle nur noch auf die Umsetzung.
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