Patrick Breitenbach Weblog

Digitale Markenführung: Teilbarkeit ist alles!

Als ich letzte Woche einen Gastvortrag im Master-Studiengang „Marken- und Medienmanagement“ an der FH Würzburg zum Thema „New Media Culture“ bzw. „Memes“ und „Shareability“ hielt, nahm mich mein Gastgeber und langjähriger Wegbegleiter Dieter Schneider in der Pause zur Seite und flüsterte mir verschwörerisch ungefähr folgendes ins Ohr:

„Ich habe da glaube ich einen guten Buchtitel für dich. Du kennst doch „Share of Mind“ im Werbesprech, also die Markenbekanntheit in den Köpfen der Menschen. Früher ging es darum möglichst viel „Share of mind“ zu erzeugen. Das was du uns heute präsentiert hast stellt das Ganze irgendwie auf den Kopf. Heute sollte man von „Share of mind“ zu „Mind to share“ wechseln. Also sich immer die Frage stellen, ist das was ich als Marke tue am Ende auch „shareable“?“

Ich finde damit hat Dieter den Nagel auf den Kopf getroffen. Markenführung im digitalen Zeitalter bedeutet haargenau das. Alles was ich als Marke heute tue ist teilbar (ob ich will oder nicht) oder sollte wenigstens teilbarer gedacht werden: Meine Produkte, mein Service, meine Geschichten, mein Content, meine Mitarbeiter, meine Haltung und und und …

Daher sollten sich Markenmanager heute diese Fragen auf ihr Handtuch sticken lassen:

  1. Ist meine Marke, mein Vorhaben, meine Haltung, meine Identität, mein Versprechen und meine Positionierung überhaupt der Rede wert? 
  2. Welche Narrative (also Ansichten und Erzählungen) kursieren bereits über meine Marke in den sozialen Netzen? Kann man das aufgreifen, befeuern oder abmildern? 
  3. Besitzt die nächste Kommunikationsmaßnahme einen eigenständig teilbaren Charakter? Ist meine Anzeige so interessant, dass sie sich sogar über die sozialen Netzwerke verbreitet? Wie erhät mein Produkt teilbaren Charakter? Wie erzeuge ich im Service einen teilbaren WOW-Effekt? Welches immersives Erlebnis kann ich erzeugen, damit das Erlebnis auf Instagram & Co die Runde macht? 
  4. Wer sind meine Teilbarkeitsträger und Imitationsvorlagen? Wer sind meine echten Fans? Wer sind meine heimlichen Botschafter, die nahezu ungesehen alles von mir teilen? 
  5. Gibt es Zeitpunkte und bestimmte Anlässe an denen meine Botschaft teilbarer ist als zu anderen Zeiten? 
  6. Wie kann ich Teilbarkeit der Anderen belohnen, wertschätzen und damit befördern? 
  7. Wenn es nicht teilbar ist, lasse ich es dann lieber ganz weg?

An der Stelle vielleicht zwei gute Beispiele für Teilbarkeit von Markenkommunikation:

Virgin Airlines hat vor einiger Zeit ihr Flugsicherheitsvideo ungewöhnlich frisch umgesetzt. Das Video wurde wie blöd auf Youtube & Co geteilt:

Im Zuge des FIFA-Skandals nutzte diese Marke das Aufmerksamkeitsfenster und lieferte eine Anzeige, die ebenfalls extrem teilbar war:

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Mind to share!

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